Unser Horrortrip zum goldenen Fels

Der goldene Fels ist eine beliebte Sehenswürdigkeit in Myanmar und steht bei fast allen Reisenden auf der Liste. Auch wir wollten den fünf Meter hohen vergoldeten Felsen, der angeblich nur von zwei Haaren Buddhas gehalten wird, unbedingt live sehen und buchten eine Busfahrt dorthin. Von Nyaung Shwe, der Ort am Inle Lake ging es nach Kinpun, das ist der nächstgelegene Ort am goldenen Fels, wo unsere Unterkunft war.

 

Die Nachtbusfahrt dorthin war bereits eine absolute Katastrophe. Nach einer ungefähr achtstündigen Fahrt von Nyaung Shwe nach Bago kamen wir dort am frühen Morgen, völlig übermüdet, im strömenden Regen an. Gut schlafen konnten wir auf dieser Fahrt leider nicht. Wer die Straßen Myanmar kennt, weiß warum. Wenn du sie nicht kennst, kannst du dir vielleicht denken, was das Problem ist. Das Problem sind Schlaglöcher, sodass wir dir einen Sport-BH empfehlen. Wir wissen nicht, ob sich da mittlerweile etwas getan hat, aber als wir da waren, waren die Straßenzustände wirklich sehr sehr schlecht. 

 

Angekommen in Bago sollten wir in einen anderen Bus umsteigen. Nur was erwartete uns? Ein Rollerfahrer. Ganz genau, ein Rollerfahrer mit einem Roller sollte zwei Menschen mit ingesamt vier Rucksäcken im strömenden Regen transportieren. Und es goss wirklich wie aus Eimern. Es regnete so stark, dass wir sogar unsere Schuhe auszogen und durch die Strömung des Flussbetts watschelten, das auf der Straße entlang führte. 

Nachdem wir dem Rollerfahrer versuchten klar zu machen, dass das so nicht funktionieren würde, meinte er, dass er sich um eine andere Lösung kümmert und wieder kommen wird. Es vergingen einige Minuten und Stunden aber der Rollerfahrer kam nicht wieder. Irgendwann gaben wir die Hoffnung auf und versuchten irgendwie das Busunternehmen zu kontaktieren, um heraus zu finden, wie, wann und ob wir überhaupt irgendwann mal von hier weg kommen würden. 

Nach der langen Nachtbusfahrt waren nur leider unsere Handyakkus leer und wie sollte es auch anders sein, funktionierte genau in diesem Moment unsere Powerbank nicht (oder vermutlich war sie auch leer. Wir wissen es ehrlich gesagt nicht mehr).

 

Ok, auf zum nächsten Streetfoodladen, die glücklicherweise am frühen Morgen bereits den Köchlöffel schwingen und anfangen aufzutischen. Dort haben wir nett gefragt, ob wir kurz etwas Strom zapfen dürfen. Nach kurzer Zeit konnten wir dann auch eine Adresse vom Office des Busunternehmens heraus finden und nahmen das nächste Tuktuk, das uns dort hin bringen sollte. 

Dort angekommen, regnete es immer noch in Ströhmen, sodass der Parkplatz kaum befahrbar war. Der Tuktukfahrer ließ uns also an der Straße raus und wir watschelten über riesengroße Pfützen, beladen mit unseren Backpacks zum sogenannten Büro des Busunternehmens. Bei diesem Büro handelt es sich allerdings lediglich um eine Garage. Eine Garage voller Gerümpel. Kein Mensch weit und breit zu sehen. So standen wir da, diesmal wirklich wie bestellt und nicht abgeholt. 

Wie klitschnasse, aufgescheuchte Hühner rannten wir über diesen Parkplatz auf der Suche nach dem richtigen Büro der Busfirma. Allerdings gab es auf diesem Parkplatz nur Garagen voller Gerümpel. Kein Büro weit und breit in Aussicht.

Irgendwann stießen wir auf einen Franzosen, der scheinbar das gleiche Problem hatte wie wir. Was für eine Erleichterung in so einer Situation auf Gleichgesinnte zu treffen. Geteiltes Leid ist halbes Leid.

 

Und siehe da, ein wenig später tauchte auch der verschollene Rollerfahrer wieder auf. Tiefenentspannt, völlig ratlos über unsere Aufregung und fast schon schmunzelnd, stand er vor uns und erklärte uns, dass in ein paar Minuten ein richtiger Bus gleich um’s Eck zum goldenen Felsen abfahren würde.

Diesmal war sogar Verlass auf den guten Mann, denn es kam wirklich ein Bus, der zum laut Aussagen des Busfahrers zum goldenen Felsen fuhr.

Ihr glaubt garnicht wie erleichtert wir waren, endlich in diesem Bus zu sitzen. Völlig durchnässt, übermüdet und erschöpft. Egal, wir hatten’s endlich geschafft. 

Die restliche Fahrt zum goldenen Fels verlief reibungslos. Auch das Ankommen, Einchecken und die Unterkunft war top.

Allerdings holte uns das Pech am nächsten Tag erneut ein. In der Früh ging es los zum goldenen Fels. Kaum die Unterkunft verlassen, fing es wieder an wie aus Eimern zu regnen. Blöd, dass der goldene Fels und die gesamte Anlage auf einem 1.000 Meter hohem Berg im Freien liegt. Wir watschelten wieder durch überflutete Straßen zum Startpunkt. Denn vom Ortszentrum fährt man mit LKWs, deren Ladefläche mit Bänken ausgestattet ist, hinauf zum goldenen Felsen.
Diese Fahrt war eine absolute Höllenfahrt. Völlig zusammengequetscht sitzt man auf der Ladefläche des LKWs und im rasenden Tempo heizen die Fahrer die steile und kurvige Straße hinauf. Ungefähr eine Stunde lang lagen die Nerven blank. Manche empfinden diese Fahrt als Abenteuer, für uns war es wirklich eine Höllenfahrt. Während Chris noch verkrampft versucht hat, das ganze zumindest ein kleines bisschen mit Humor zu nehmen, hatte Katrin beinahe schon mit Todesängsten zu kämpfen.
Völlig verschwitzt vom Angstschweiß und durchnässt vom Regen kamen wir oben an und wurden direkt einmal wieder abgezockt. Wir mussten pro Person knapp 10 EUR Eintritt bezahlen. Für eine religiöse Stätte, die keinerlei Instandhaltungskosten, Personalkosten oder Reinigungskosten verursacht. Das gab uns irgendwie den Rest.

Außerdem regnete es immer noch in Strömen. Durch die Höhe am Gipfel des Berges peitschte uns der Regen wirklich ins Gesicht, sodass wir klitschnass waren und kaum etwas sahen, geschweige denn den goldenen Felsen.

Völlig durchnässt, erschöpft und genervt standen wir dann irgendwann davor. Mit dem Handy haben wir schnell ein Bild geknipst, das genauso viel aussagt wie unsere Laune zu dem Zeitpunkt. 


Die Abreise vom goldenen Fels nach Yangon setzte noch einen oben drauf. In einem völligen überfüllten Localbus, ohne Klimaanlage dafür mit Gerüchen und Geräuschen aller Art ging es ungefähr vier Stunden lang nach Yangon. Wir haben’s versucht mit Humor zu nehmen, bis zu dem Zeitpunkt, an dem wir fest stellten, dass Katrins Outdoorjacke von TheNorthFace verschwunden war. Ein Vermögen für einen Weltreisenden und somit ein Riesengroßes Loch in der Reisekasse. Durch den ganzen Trubel hatten wir sie im Fach über den Sitzen liegen lassen und später war sie leider nicht mehr auffindbar.

 

Angekommen in Yangon beschlossen wir ab sofort die Pechsträhne hinter uns zu lassen und von hier an, wurde auch alles wieder besser. 

Solche Dinge gehören einfach zum Reisen dazu. Und solange es nichts wirklich ernstes und gefährliches ist, handelt sich sowieso nur um lustige Geschichte, über die man später lacht.

 

Obwohl unser Besuch am goldenen Felsen wirklich ein absoluter Griff ins Klo war, glauben wir dennoch, dass es sich absolut lohnt dorthin zu fahren. Unter normalen Bedingungen und bei etwas schönerem Wetter ist der goldene Fels sicherlich total beeindruckend. Das einzige was wir dir leider nicht nehmen können, ist die absolut furchtbare Fahrt hinauf zum Gipfel. Aber vielleicht siehst du es auch eher als Abenteuerfahrt, anstatt als Höllentrip. 

Uns würde brennend interessieren wie deine Fahrt zum goldenen Fels war. Wir freuen uns über einen Kommentar von dir!

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